Jeden Tag erreichen uns neue Meldungen von Angriffen,Todesfällen, Zerstörung und von geflüchteten Menschen. Viele Bewohner*innen unseres Altenheimes haben selbst einen Krieg erlebt. Längst vergessene Erinnerungen drohen nun wieder an die Oberfläche zu gelangen. Gerade bei den Menschen, die über 80 Jahre alt sind und den Krieg häufig als Kind oder als junger Mensch noch erlebt haben. Vieles, was vergessen schien, kommt wieder an die Oberfläche: Angst, Ohnmacht und Sorgen.
Uns ist es nun wichtig, unsere Senior*innen achtsam seelsorgerlich zu begleiten. Angesichts der tragischen Ereignisse in der Ukraine haben wir einen Kreuzweg in unserer Kapelle gebetet. In dieser Kreuzweg-Andacht wurde der Blick in Form von Gebeten, Beiträgen und Liedern auf die Menschen in der Ukraine gerichtet.
So manches Antikriegslied klingt jetzt wieder beängstigend aktuell. Der Song „Sag mir, wo die Blumen sind“ hat sogar seine Wurzeln in der Ukraine. Ebenso aktuell ist das Lied von Reinhard Mey, der seine Söhne nicht dem Militär hergeben wollte. Der Gruß des Franziskaner-Ordens in Italien: Pace e bene heißt «Frieden und Gutes wünsche ich dir». Wenn der Frieden und das Gute gesucht wird, können Grenzen überschritten werden und Ungeahntes wird möglich!
Zum Schluss beteten alle gemeinsam das Friedensgebet des Heiligen Franz von Assisi, dem Namenspatron der Einrichtung. Dieses Gebet wurde zusammen mit dem Bild einer fliegenden Taube in den Landesfarben der Ukraine, als Symbol für Freiheit und Frieden allen Teilnehmern des Kreuzwegs überreicht.